WÖRNITZ - Im März dieses Jahrs hatte das lange Warten der aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ein Ende. Insgesamt 43 Einsatzkräfte konnten mit einer neuen Schutzkleidung ausgestattet werden. Der Kostenaufwand belief sich dabei auf knapp 51.000 Euro.
Bereits im Mai 2017 gab es erste Gespräche mit dem Wörnitzer Bürgermeister Karl Beck, in denen über eine Ersatzbeschaffung für die über 20 Jahre alte Einsatzkleidung der Feuerwehr laut nachgedacht wurde. Die damalige Kleidung war in den häufigen Einsätzen und Übungen der Stützpunktfeuerwehr deutlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Gerade bei Atemschutzeinsätzen zeigten sich die Verschleißerscheinungen, wie die Durchlässigkeit von Hitze und Nässe.
Um die optimale Einsatzkleidung für die Wehr zu finden, wurden Schutzbekleidungen verschiedenster Hersteller von den Mitgliedern der Wörnitzer Feuerwehr über mehrere Wochen hinweg zur Probe getragen und abschließend in einem Bewertungsbogen beurteilt. Während dieser Testphase kristallisierte sich sehr schnell heraus, dass die Einsatzjacken eines Textilunternehmens, das eine zertifizierten Näherei in Crailsheim besitzt, den Ansprüchen der FFW Wörnitz am besten Genüge leisten.
Im Führungsgremium der Feuerwehr Wörnitz wurde nach Abwägen der Vor- und Nachteile und unter Einbeziehung der Trageerfahrungen der Mitglieder das Modell dieser Firma ausgewählt. Dies stellte nicht nur die finanziell beste Lösung dar, sondern bietet durch den Firmenstandort enorme Vorzüge. So können einfache Reparaturen oder Reklamationen auf kurzem Wege durchgeführt werden.
Nach der Beauftragung des Unternehmens wurden alle aktiven Mitglieder persönlich vermessen und die Einsatzkleidung so optimal auf die Feuerwehrmänner/-frauen angepasst.
Für die 19 Atemschutzgeräteträger wurden Haltegurte und Selbstsicherungsschlingen beschafft und in die Einsatzkleidung eingearbeitet. So müssen diese keine schweren Gürtel zur Eigensicherung bei Brandeinsätzen mehr mitführen. Alle beschafften Jacken besitzen die Voraussetzungen das System zu integrieren und können schnell und unkompliziert nachgerüstet werden.
Das auffälligste Merkmal der neu beschafften Schutzkleidung ist die neue Farbe. Die Feuerwehr Wörnitz ist ab sofort nicht mehr in dunkelblauen, sondern in hellbraunen Jacken und Hosen bei Notfällen im Einsatz. Diese Signalfarbe und die vielen auf der Kleidung angebrachten Reflexionsstreifen erhöhen die Sicherheit der Feuerwehrkräfte an der Einsatzstelle.
Erhöhtes Krebsrisiko
Feuerwehrleute, die bei Brandeinsätzen mit Atemschutzgeräten in vorderster Front gegen das Feuer vorgehen, besitzen laut wissenschaftlichen Studien ein bis zu 30 Prozent höheres Risiko an Krebs zu erkranken, als die übrige Bevölkerung.
Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, wurden im Zuge der Beschaffung der neuen Einsatzkleidung auch Beutel mit frischen Klamotten besorgt. Diese sind auf den Fahrzeugen verstaut. Direkt nach einer Brandbekämpfung kann der Feuerwehrdienstleistende seine Schutzkleidung verpacken und in der Phase der Regeneration die frische Einsatzkleidung tragen. Anschließend wird die kontaminierte Schutzkleidung in eine fachgerechte Reinigung gegeben.
Die Freiwillige Feuerwehr Wörnitz wird so durch die konsequente Schwarz-Weiß-Trennung dem unbedingt notwendigen hohen Maß an Einsatzhygiene gerecht.
Bericht und Bilder: MS